Wann ist genug genug?
Eine neue Greenpeace-Studie zeigt, dass die Nato in fast allen Dimensionen Russland überlegen ist - und trotzdem weiter aufrüsten will.
Die Nato ist Russland in fast allen militärischen Schlüsselparametern weit überlegen. Auch ohne USA. Selbst die europäischen Nato-Staaten für sich genommen liegen in Militärbudget, Truppenstärke und Großwaffensystemen vor Russland. Das ist das Ergebnis der Studie “Wann ist Genug genug - ein Vergleich der militärischen Potentiale der Nato und Russlands” im Auftrag von Greenpeace. Die Studie beleuchtet das militärische Kräfteverhältnis zwischen Nato und Russland und kommt zu dem Ergebnis, dass ein grundlegender Perspektivwechsel in der Sicherheitsdebatte Europas notwendig ist.
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Überlegenheit der Nato in Zahlen: Die militärischen Kapazitäten der Nato übertreffen die Russlands in nahezu allen Aspekten. Die NATO-Staaten geben etwa zehnmal mehr für ihre Verteidigung aus als Russland – 1,19 Billionen US-Dollar im Vergleich zu 127 Milliarden US-Dollar. Selbst ohne die USA bleibt die Nato finanziell überlegen.
Technologische und operationale Überlegenheit: In der Bewertung der Waffentechnologien zeigt sich, dass die Nato in Schlüsselbereichen wie Kampfflugzeugen und Panzern deutlich im Vorteil ist. Russlands Bestrebungen, moderne Systeme zu entwickeln, werden durch wirtschaftliche und technologische Engpässe stark eingeschränkt.
Truppenstärke und Einsatzbereitschaft: Mit über drei Millionen aktiven Soldat:innen hat die Nato auch in Bezug auf die Truppenstärke die Nase vorn. Russland kann lediglich 1,33 Millionen aktive Soldat:innen mobilisieren, eine Zahl, die durch steigende Verluste und sinkende Rekrutierungszahlen weiter geschmälert wird.
Ungleichgewicht in der Rüstungsindustrie: Die Rüstungsindustrie spielt eine entscheidende Rolle für die militärische Stärke. Während die Nato über ein robustes und innovatives Rüstungsumfeld verfügt, kämpft Russland mit der Aufrechterhaltung seiner Produktionskapazitäten, was die Einführung moderner Waffensysteme beeinträchtigt.
Atomare Dimensionen - Ein Gleichgewicht der Angst: Obwohl die Nato in konventionellen Streitkräften überlegen ist, bleibt die Atomwaffenfrage komplex. Beide Seiten verfügen über genügend atomare Kapazitäten, um verheerende Zerstörungen anzurichten, was ein gefährliches Gleichgewicht schafft und eine weitere Eskalation nicht ausschließt. |
Wenn Frieden durch militärische Übermacht gewonnen werden könnte, hätten Deutschland und die Nato längst Frieden geschaffen. Die militärische Überlegenheit der Nato und der anhaltende Rüstungswettlauf zwischen Nato und Russland bieten aber keine Perspektive für Frieden. Eine besondere Gefahr liegt in den Atomwaffen. Beide Parteien verfügen über ausreichend Atomwaffen, um die Gegenseite zu vernichten. Greenpeace warnt, dass die Rüstungsüberlegenheit der Nato und die fortgesetzten Aufrüstungsschritte keine echte Sicherheit schaffen. Vielmehr ist ein grundlegendes Umdenken in der Sicherheitsstrategie erforderlich. Statt immer weitererer Rüstungsausgaben sollte die Finanzierung internationaler Organisationen, humanitärer Hilfe und Entwicklungspolitik Vorrang bekommen.
hier der link zur greenpeace Studie:
► Wann ist genug genug?
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