22. Juni 1941:Überfall Nazi Deutschlands auf die Sowjetunion
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Auch in in Müllheim gab es "Russenlager", eines davon in der geschändeten jüdischen Synagoge, ► ein anderes beim Bauunternehmer Hehl , der wegen unmenschlicher Behandlung der Kriegsgefangegen nach Ende des Krieges von einem französischen Gericht zu einer 10jährigen Gefängsnisstrafe verurteilt wurde. Im Staatsarchiv Freiburg findet sich ein Akt mit diesem Titel: Aufgeführt ist der Tag des Einsatzes, die „Zahl der Russen“, die Empfänger Firma, deren Sitz, und eine Bestätigung über den „Empfang der Besch(äftigten). |
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Preussisch-deutsch wurde da über den Einsatz von Kriegsgefangenen Buch geführt:
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In dieser Zeit sind 321 Einsätze von 930 Arbeitern | Zwangsarbeitern dokumentiert. |
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Und in den Arolsen Archiven findet sich dieses Schriftstück:
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Diese doppelte Schändung des jüdischen Friedhofs entsprach sehr wohl der Nazi-Ideolgie. Auf unsere Nachfrage antwortete das Stadtarchiv Müllheim: "Aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges waren bis 1950 tatsächlich 5 Beerdigte russischer Staatsangehörigkeit auf dem städtischen Friedhof zu finden gewesen, die in örtlichen Lagern zu Tode gekommen waren, darunter 2 Kinder. Auf damalige Anordnung der Militärregierung sind diese Opfer zunächst erfasst, am 30. März 1950 dann aber exhumiert und für eine Beerdigung nach Friedrichshafen überführt worden. Danach befanden sich keine Beerdigten russischer Staatsangehörigkeit mehr auf dem Friedhof." |
Der Sieg über die Nazis wurde von den Menschen der Sowjetunion teuer erkauft: 27 Millionen von ihnen, in der Mehrheit Zivilisten, haben ihn nicht mehr erlebt. In der relativ kleinen weißrussischen Sowjetrepublik, dem heutigen Belarus, die als erste dem Überfall ausgesetzt war, machten die Deutschen fast 1000 Dörfer und Städte dem Erdboden gleich; über ein Viertel der Bevölkerung fiel dort den Mordaktionen von Wehrmacht und SS zum Opfer. Mindestens 800.000 Einwohner Leningrads verhungerten bei der Belagerung ihrer Stadt vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. Mehr als die Hälfte der 5,7 Millionen in die Fänge der Wehrmacht geratenen Rotarmisten kamen in deutscher Kriegsgefangenschaft um.
27 Millionen Menschen – „slawische Untermenschen“ im Jargon der Nazis: das war der andere deutsche Völkermord, der in der Erinnerungskultur in Deutschland weitgehend geleugnet oder missachtet wird. Im Verhältnis Deutschlands zur Russischen Föderation, dem völkerrechtlichen Nachfolgestaat der Sowjetunion, meint sich mancher heutige deutsche Politiker frei machen zu können von den Mordtaten der Nazis. Manchmal mag man gar den Eindruck gewinnen, dass viele unserer Politiker daran arbeiten, sei‘s bewusst oder unbewusst, die alten, von den Nazis übernommenen antirussischen Ressentiments zu reaktivieren. Heute werden die russischen Panzer von den Urenkeln der Frauen und Männer gesteuert, die gemeinsam mit ihren ukrainischen Kampfgefährten unter unvorstellbaren Opfern die Sowjetunion verteidigten, die Hitlerwehrmacht niederrangen und die Hauptlast bei der Befreiung Europas vom Faschismus trugen. Umso mehr, " ergibt sich zwingend die Frage: Wäre es nicht für die Menschheit Zeit, Kriege grundsätzlich abzulehnen und auf Verhältnisse gegenseitiger Achtung überzugehen, bei denen alle auch noch so komplizierten Fragen friedlich gelöst werden? Boris Popov , Soldat der Roten Armee und Kriegsgefangener in Deutschland 2013 in einer Berliner Schule auf die Frage, was er fühlt, wenn er an die Gefangenschaft denkt |
Einige Adressen zum Vertiefen:
► Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der "Linken" zum Gedenken der Bundesregierung anlässlich des Überfalls Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion |