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Schweigemarsch zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Müllheimer


Kein Gerede mehr - Handeln gegen Nazis!
 

 

 

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9.11.1938

               Schweigemarsch zum Gedenken an die ermordeten abbbbbbjüdischen Müllheimer    

                9.11.2019

"Warum kann man diese uralten Geschichten nicht endlich mal ruhen lassen? Seit Jahrzehnten werden wir gezwungen uns dafür zu schämen, was Menschen irgendwann in diesem Land verbrochen haben! Ich kann es nicht mehr hören und sehen! Wer von uns war denn dabei, oder kann etwas dafür? Ich habe dazu nichts getan, denn ich war damals noch nicht mal geboren!!!"

So eine Äußerung zum Aufruf des Friedensrats Markgräflerland zum Schweigemarsch für die ermordeten jüdischen Müllheimer.

Januar 1933:

Hitler wird Reichskanzler. Mit entscheidend dafür war auch die Uneinigkeit der demokratischen, republikanischen Kräfte. Sie bekämpften sich gegenseitig, statt sich einig gegen die Nazis zu stellen.

Die Herrschaft der Nazis kam nicht aus einer grauen Wolke, sie zeichnete sich lange vorher ab:

"Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf ...". (Erich Kästner)

1933 war es zu spät. Die Nazis ermordete die Menschen im Widerstand oder sperrten sie in Konzentrationslager. Besonderer Verfolgung waren die jüdischen Menschen ausgesetzt.

Am 9. November 1938 wurde auch in Müllheim die Synagoge geschändet. Zudem wurde „in Müllheim an den Häusern der Juden die Fenster eingeschlagen und zum Teil die Wohnungseinrichtungen demoliert. Besonders mitgenommen wurde das Haus des Vorsingers, wo die Juden ihre Zusammenkünfte hatten, seitdem die Synagoge nicht mehr benutzt wurde,“ heißt es in den „Markgräfler Nachrichten“ vom 11. November 1938.

Diese Pogromnacht war aber nur der Vorhof der Hölle. Zwei Jahre später, im Oktober 1940, wurden alle jüdische Menschen aus Baden in das Lager Gurs am Fuß der Pyrenäen deportiert. 900 von ihnen kamen dort ums Leben.

Ab 1942 begann die Vernichtung der jüdischen Menschen in den Vernichtungslagern der Nazis.

"Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah.  Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." Diese Aufforderung von Max Mannheimer, jüdischer Überlebender des Holocaust, macht die aktuelle Bedeutung dieses Gedenkens deutlich.

Denn schon sind sie wieder da: die Nazis. Sie  erzählen, dass Hitler gar nicht so schlecht gewesen sei. Sie verhöhnen die Opfer der Nazis und deren Nachkommen, indem sie sagen, es war nicht so schlimm, was die Nazis ihren Opfern antaten. Oder sie behaupten, dass es sich bei den Verbrechen der Nazis nur um einen "Fliegenschiss" gehandelt habe.

Bei der Erinnerung an die Verbrechen der Nazis geht es nicht darum, dass sich alle Deutschen schuldig fühlen sollen.  Es geht darum, dass alle Menschen gerade in Deutschland wissen müssen, weshalb HEUTE der Widerstand gegen Nazis und ihre rechte Hetze notwendig ist.

Zum Gedenken an die „Reichspogromnacht“ veranstaltet der Friedensrat Markgräflerland am Sams tag, den 9. November einen Schweigemarsch für die Opfer der Pogrome von gestern und heute. Treffpunkt ist um 17.00 Uhr an der Evangelischen Stadtkirche in Müllheim in der Werderstr. Der Zug führt zum Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in Müllheim.

Der Friedensrat Markgräflerland ruft alle Menschen, denen das Schicksal der Verfolgten und Opfer von Faschismus und Rassismus nicht gleichgültig ist, zur Teilnahme am Schweigemarsch auf.

 

► Text zum download

► Am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge waren auf langen, schwarzweiß gestreiften Stoffschals, die an die KZ - Kleidung erinnern,  die Namen der ermordeten jüdischen Mitbürger verzeichnet

 

 

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