Den Krieg entehren
Martialisch wird selbst noch heute - im 21. Jahrhundert - an vielen Orten bei uns des Krieges/der Kriege gedacht. ► Für das Markgräflerland haben wir dies hier exemplarisch dokumentiert.
Es gilt aber den Krieg zu entehren. Denn Krieg kennt nur Opfer.
Die Tafeln sind eine Sitte wie jede andre auch, ein ehrendes Gedenkzeichen für die Toten. Aber die Tafeln lügen. Es muß nicht heißen: „tué pour la patrie“ – es muß heißen: „tué par la patrie“. Getötet durch diesen niedrigen Begriff „Staat“, getötet durch diesen Wahnsinn, der die Heimat, die jeder liebt, mit einem Nützlichkeitsbegriff verwechselt, der den meisten nicht einmal von Vorteil ist, sondern nur den wenigen. Stirbt man für eine Weizenagentur? Für eine Hypothekenbank? Man stirbt für und durch das Vaterland, und das kommt im wesentlichen auf dasselbe hinaus. Uns fehlen andre Tafeln. Uns fehlt diese eine:
Die Weltbühne, Nr. 16/1925 Ignaz Wrobel= Kurt Tucholsky |
Wie sich dem zu Nähern ist, auch in der Darstellung, haben wir in Stazzema, einer italienischen Gemeinde mit 3193 Einwohnern in der Provinz Lucca, gesehen. |