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AntiKriegstag 2022 im Markgräflerland

Gegen Krieg und Militärspektakel

Anne-Katrin Vetter und Ulrich Rodewald vom Friedensrat Markgräflerland suchen in diesem Jahr ein weiteres Mal Orte in Polen auf, in denen auch Menschen aus dem Markgräflerland von den Nazis ermordet wurden.

Im Nordosten Polens, in dem kleinen Dorf Starzynski Dwor, stiessen sie dabei auf dieses Denkmal, das einen überlebenden Soldaten der Roten Armee der Sowjetunion zeigt.

Aus dem Text des Denkmals sagen wir: Wir Menschen sind der Kriege müde!

Beendet die Kriege, den Hass, die Gewalt!

Auf dem Weg nach Tarnow waren diese rumänischen LKW zu sehen, die gepanzerte Fahrzeuge, die Rumänien im Afghanistan Krieg einsetzte, in Richtung der Ukraine transportierten. Auch für den Krieg in der Ukraine gilt:

Die Waffen nieder! Frieden jetzt!

Am 1. September vor 83 Jahren griff Nazi-Deutschland das Nachbarland Polen an und begann damit den Zweiten Weltkrieg, der mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Der Antikriegstag  am 1. September ist ein zentraler Tag der Erinnerung und des Mahnens: Kriege kommen nicht über uns – sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert - während andere aus Kriegen Profite schlagen und ihre Machtinteressen durchsetzen.

Daran erinnern die Gewerkschafts- und die Friedensbewegung nicht nur am Antikriegstag: Es soll kein Krieg von deutschem Boden ausgehen - und auch nicht von anderswo.

83 Jahre nach Beginn des grauenhaften Vernichtungskrieges gibt es Gründe genug, dieses Bekenntnis zu erneuern und laut und vernehmlich NEIN zu sagen zu Krieg, Kriegseinsätzen, Kriegsvorbereitung und Kriegsverharmlosung.

"Für den Frieden! -Gegen einen neuen Rüstungswettlauf! - Die Waffen müssen endlich schweigen", so ist die Erklärung des deutschen Gewerkschaftsbundes zum Antikriegstag am 1. September 2022 überschrieben. Und weiter heisst es: " „Nie wieder Krieg!“ – das ist und bleibt die Grundüberzeugung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit. Aus dieser Überzeugung unterstützen wir die Friedensbewegung mit unserer gewerkschaftlichen Kraft. ... Der Ukraine-Krieg darf uns nicht zu dem Irrglauben verleiten, Frieden ließe sich mit Waffen schaffen."

Nur wenig später, am 17. September sollen entgegen diesen Forderungen Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade durch Müllheim marschieren.  Der Auftakt des Militärspektakels erfolgt um 9.30 Auf dem Markgräfler Platz in Müllheim, anschließend gibt es eine Militärparade zur Robert-Schuman-Kaserne, in der dann ein Tag der offenen Tür stattfindet.  Anlass ist die Stationierung dieses militärischen Großverbandes in Müllheim vor 30 Jahren, dessen Soldaten  zur weltweiten Kriegsführung ausgebildet und ausgerüstet sind. Und inzwischen auch von dieser Ausbildung Gebrauch machen und weltweit Kriege führen.

Der Friedensrat Markgräflerland protestiert gegen dieses Militärspektakel und wird in der Zeit von 9 bis 19 Uhr vor den Toren der Kaserne anwesend sein, um gegen dieses Werben fürs Sterben zu protestieren und sich für zivile Konfliktlösungen einzusetzen.

Heute seien nicht archaische Kriegsvorbereitungen nötig, sondern intelligente Friedenslösungen betont der Friedensrat.  In dem Flyer an die Besucher heißt es weiter: „Für keinen Konflikt dieser Erde gibt es eine Lösung mit Mitteln der Gewalt. Einen gerechten Krieg gibt es nicht – nur einen gerechten Frieden. Widersetzen Sie sich der kriegerischen Logik in der gegenwärtigen Politik, die immer noch behauptet, wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.  Das war immer eine gefährliche, unsinnige Lehre. Es gibt eine Alternative. Sie lautet: Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor.“

Gegen dieses Militärspektakel protestiert der Friedensrat Markgräflerland, denn:

  • Öffentliche Militäraufmärsche sind psychologische Kriegsvorbereitung. Sie dienen dazu, die Bürgerinnen und Bürger an das Militär im öffentlichen Raum zu gewöhnen. Schon Kurt Tucholsky betonte, dass „Jubel über militärische Schauspiele Reklame für den nächsten Krieg ist.“
  • 30 Jahre Deutsch-Französische-Brigade in Müllheim sind für den Friedensrat Markgräflerland kein Grund zum Feiern. Nach Ende des 2. Weltkrieges hieß es: Nie wieder Krieg!  Statt dessen wird heute von den Oberen in Deutschland die  Bundeswehr in Kriege in aller Welt geschickt. Die Deutsch-Französische-Brigade ist die Speerspitze der militärischen Kräfte von NATO und EU, gegenwärtig sind Soldaten der Brigade unter anderem in Rumänien stationiert.
  • Die Brigade ist und kann nicht Symbol deutsch französischer Freundschaft sein. Waffenbrüderschaft bedeutet nicht Völkerfreundschaft. Kriege werden nicht weniger verwerflich, wenn sie gemeinsam von Soldatinnen zweier ehemals verfeindeter Nationen geführt werden. Sie ist Instrument des Völkermords und nicht der Völkerfreundschaft.
  • Die Standorte der Brigade sollen in den kommenden Jahren nochmals mit Millionen Euro Steuergeldern ausgebaut werden; allein für den Standort Müllheim sind dafür 30 Mill. € vorgesehen.  Der Friedensrat Markgräflerland wendet sich gegen die weltweiten Bundeswehreinsätze und gegen den deswegen steigenden Rüstungsetat. Was wir brauchen sind mehr Lehrer und Krankenschwestern; nicht aber mehr Soldaten.

Friedensrat Markgräflerland

 

►  Gegen Militärspektakel und Krieg

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