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Kriegserklärungen 1914 - 1999 - 2022

 

Deutsche Kriegsfibel

 

Die Oberen sagen: Friede und Krieg
Sind aus verschie­denem Stoff.
Aber ihr Friede und ihr Krieg
Sind wie Wind und Sturm.

Der Krieg wächst aus ihrem Frieden
Wie der Sohn aus der Mutter
Er trägt Ihre schrecklichen Züge.

Ihr Krieg tötet
Was ihr Friede
Übriggelassen hat.

Wenn die Oberen vom Frieden reden
Weiß das gemeine Volk
Daß es Krieg gibt.
Wenn die Oberen den Krieg verfluchen
Sind die Gestellungsbefehle schon ausgeschrieben.
 
Bert Brecht

Fotomontage John Heartfield

Kriegserklärungen 1914 - 1999 - 2022:
Sie erklären den Krieg - wir erklären den Frieden

Selbstverständlich ist 2022 nicht 1914. Die Vernichtungskraft der heutigen (atomaren) Waffenarsenale ist unvorstellbar grösser als die des 1. Weltkrieges.
Gleich geblieben sind aber die Vorwände, mit denen damals wie heute Kriege von denen begründet werden, die sie entfachen.
Als sich 1999 Deutschland an dem (völkerrechtswidrigen) Krieg gegen Jugoslawien beteiligte, haben wir die Erklärung des deutschen Kaisers Wilhelm II. vom 6.August 1914 mit den Begründungen der deutschen Bundesregierung zum Jugoslawien Krieg verglichen.
(http://www.friedensrat.org/pages/themen/kriege-fern-doch-so-nah/seit-20-jahren-deutschland-fuehrt-wieder-krieg.php)
Zwar zeigten sich Unterschiede im sprachlichen Ausdruck, in der Sache überwogen aber die Übereinstimmungen:
1999 war man wie 1914 der Meinung, man brauche keine ernsthafte Friedenspolitik zu betreiben, weil ja Krieg als letztes Mittel der Politik zur Verfügung steht.
Vergleicht man die ►Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom 23. Februar 2022 , in der er die Gründe der russischen Oberen für ihren (völkerrechtswidrigen) Krieg um die Ukraine darlegt, mit der Rede von Wilhelm II., so gleichen sich in verblüffender Weise nicht nur die vorgebrachten "Argumente", auch der sprachliche Ausdruck Putins gleicht dem von Wilhelm II.  
2022 hat noch etwas mit der Situation von 1914 gemein und unterscheidet sich von ihr:
Vor über 100 Jahren standen sich die europäischen Nationalstaaten in feindlichen Lagern gegenüber. Ihr Krieg war Mittel zum Zweck, ihre jeweiligen Vorherrschaftsansprüche durchzusetzen.
2022 stehen sich wiederum feindliche Lager gegenüber, bewaffnet mit atomaren Waffen, die unseren blauen Planeten - die Erde -  und alles Leben darauf vernichten können. Dies war 1914 noch nicht möglich.

1914 - 1999 - 2022 : Barbarei statt Menschlichkeit
Bisher jedes Mal haben sich die Kräfte des Friedens zu schwach erwiesen den Kräften des Krieges Einhalt zu gebieten.
Unsere Zukunft hängt nicht nur davon ab, wie wir mit dem Klima umgehen. Entscheidend ist, wie wir miteinander umgehen. Kriege sind barbarisch. Mit Kriegen ist nur ein Gegeneinander möglich, kein Miteinander. Kriege produzieren Leid und machen die Welt unsicher. Eine lebenswerte Zukunft in Frieden und Sicherheit für alle Menschen wird es nur geben, wenn Krieg als Mittel der Politik verbannt wird.
Abrüstung ist das Gebot der Stunde.
Es ist an der Zeit, sich modernen Konfliktlösungen zuzuwenden, die ohne Waffen und Gewalt und ohne wechselseitiges Töten auskommen. Sage niemand, dies sei unmöglich. Das Einzige, was dazu feht, ist der politische Wille die unermesslichen Mittel, die eine gewalttätige Politik für Kriege verschwendet, für die Beseitigung der Kriegsursachen einzusetzen: Soziale Ungleichheit, politisches Unvermögen, Profitgier und Korruption.
Tragen wir Unseres dazu bei:

Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.

                                                          Bert Brecht

Begründung des deutschen Kaiseres Wilhelm II zum Ausbruch des 1. Weltkrieges Begründung der Bundesregierung zum Krieg der NATO um Jugoslawien Begründung des russischen Präsidenten Putin zum Krieg Russlands um die Ukraine

Kaiser Wilhelm II

Bundeskanzler Schröder

Aussenminister Fischer

 

Präsident Putin

Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre Mein und Meiner Vorfahren heisses Bemühen gewesen, der Welt den frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle Entwicklung zu fördern. Aber die Gegener neiden uns den Erfolg unserer Arbeit. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland ist es durch fast 50 Jahre heißes Bemühen aller deutschen Regierungen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere Entwicklung zu fördern. Aber Milosevic ist nicht bereit, die Menschenrechte zu wahren Seit dem Zerfall der Sowjetunion  ist es durch 31 Jahren Russlands heisses Bemühen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle Entwiclung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unserer Arbeit
Alle offenkundige und heimliche Feindschaft von Ost und West, von jenseits der See haben wir bisher ertragen im Bewußtsein unserer verantwortung und Kraft.

Alle offenkundigen und heimlichen Menschenrechtsverletzungen durch das Regime von Milosevic hat die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft bisher ertragen im Bewußtsein ihrer Verantwortung und Kraft.

Alle offenkundige und heimliche Feindschaft von USA und NATO haben wir bisher ertragen im Bewusstsein unserer Verantwortung und Kraft

Nun aber will man uns demütigen. Man verlangt, dass wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischem Überfall rüsten,

Nun aber will Milosevic die internationale Staatengemeinschaft demütigen. Er verlangt, daß die NATO mit verschränkten Armen zusehe, wie er sich zu tückischem Überfall auf die Kosovo-Albaner rüstet.

Nun aber will man uns demütigen. Man verlangt, dass Russland mit verschränkten Armen zusieht, wie die USA und  NATO sich zu tückischem Überfall rüsten.
man will nicht dulden, dass wir in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der um sein Ansehen als Grossmacht kämpft und mit dessen Erniedrigung auch unsere Macht und Ehre verloren ist. Manche Kritiker wollen nicht dulden, daß die Bundesrepublik Deutschland in entschlossener Treue zur NATO steht, die um die Achtung der Menschenrechte(ihr Ansehen als Militärbündnis) kämpft und mit deren Mißachtung auch unser Wertesystem verloren ist. Man will nicht dulden, dass wir in entschlossener Treue zu unserem Land stehen, dass um um sein Ansehen als Grossmacht kämpft und mit dessen Erniederigung unsere Macht und Ehre verloren ist.

So muss denn das Schwert entscheiden.

So muß denn die internationale Staatengemeinschaft mit Waffengewalt die Durchsetzung der Menschenrechte im Kososvo erzwingen. So muss  denn eine militärische Spezialoperation  entscheiden.
Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Sie kann es nicht länger dulden, daß mitten im friedlichen Europa Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Mitten im Frieden will uns der Feind überfallen.

Darum auf! zu den Waffen.

Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande.
Darum gab es zu den Luftschlägen der NATO keine Alternative.Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat an den westlichen Werten.

Darum Auf! Zu den Waffen.

Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande.
unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter neu sich gründeteten. Um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Um Sein oder Nichtsein von Humanität handelt es sich, die sich auf die Respektierung der Menschenrechte gründet. Um Sein oder Nichtsein westlicher Werte und Rechtsnormen.

Um Sein oder Nichtsein Russlands handelt es sich. Um Sein oder Nichtsein russischer Macht und russischen Wesens.

Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Ross.

Und wir werden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinden.
Die internationale Staatengemeinschaft wird sich gegen die Verletzung aller Normen des Zusammenlebens der Völker wehren bis zum letzten Hauch. Und sie wird diesen Kampf bestehen auch gegen Milosevic.

Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch.

Und wir werden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinden.
Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Noch nie ward die NATO überwunden, wenn sie einig war. Noch nie war Russland überwunden, wenn es einig war.
Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war. Weiter also mit unseren Verbündeten, die mit uns sein werden, wie sie es bislang waren.

Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er es mit den Vätern war.

Berlin, 6.August 1914

                                   
Bonn/Berlin, März 1999 Moskau, 23.Februar  2022
Wilhelm. GerhardSchröder/ Joseph Fischer Wladimir Putin

 

 

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