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8. Mai: Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg

In diesem Jahr waren sie aufgegangen: Die Vergissmeinnicht auf dem Gräberfeld für die Kinder der Zwangsarbeiter auf dem Alten Friedhof in Müllheim.

Zum Tag der Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg am 8. Mai hatte der Friedensrat Markgräflerland zu einer Gedenkveranstaltung an diesen Ort eingeladen. Die hier begrabenen 58 Kinder starben noch unmittelbar nach Beendigung der Nazi Herrschaft an deren Folgen.

Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland machte in ihrer Rede deutlich, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Zwangsarbeiter in Nazi Deutschland litten:"Ihre Eltern waren meist polnische Zwangsarbeiter, die aus ihrer Heimat brutal zu Sklavenarbeiten in Deutschland, in unserem Falle, in den Raum Müllheim, entführt wurden. Sie mussten schwere Arbeiten verrichten und in der Regel litten sie täglich unter grundloser Verachtung, Hass, Gewalt, Entbehrung."

► Rede Anne-Katrin Vetter, Friedensrat Markgräflerland zum Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg in Müllheim

Dann verlasen die Teilnehmer die Namen der verstorbenen Kinder und knüpften Bänder mit deren Namen an die umstehende Bäumen. Jedes Band geschmückt mit einem Vergissmeinnicht.

Begleitet von Felix Hempel auf dem Fagott sangen die Teilnehmer das Lied von Bettina Wegener "Sind so klein die Hände".

Die hatte dem Friedensrat geschrieben: Ihr Lieben, wenn ich so lange Arme hätte, würde ich Euch für Euer Gedenken ganz fest drücken. Habt Dank dafür und seid soooooooooooo doll herzlich aus Berlin gegrüßt von

Bettina

Leider weist bis heute kein Hinweis auf die Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiterkinder hin. Der Friedensrat Markgräfland wird sich dafür einsetzen, dass in einer würdigen Form mit einer Hinweistafel diesem Mangel abgeholfen wird.   

Niezapominajka! Vergiss mein nicht!

Presseberichte

 

Am 8. Mai 2023 feiern wir zum 78. Mal den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg. Auch das Markgräflerland im Südwesten Deutschlands wurde von den Nazis befreit – und vom Krieg.
Heute wird der 8. Mai 1945 von vielen Europäern gefeiert und ist Teil eines kollektiven europäischen Gedächtnisses.

Unsere Plakate zum 8. Mai, dem Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg

Dazu gibt es allen Grund - vor allem in Deutschland. Denn nach dem 8. Mai 1945 konnte ein demokratischer Neuanfang beginnen.
Die Überlebenden des Naziterrors, Opfer des Faschismus, wollten ein Land ohne Krieg und Terror errichten, demokratisch, frei und solidarisch.
Diesen Tag gilt es - so der Friedensrat Markgräflerland - zu würdigen und zu feiern.

Auch gegenwärtig, da mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine etwas passiert ist, das viele nicht für möglich hielten: Dass die Regierung eines Landes, das unter dem furchtbaren Vernichtungskrieg der Nazis derart gelitten hat, solch einen Krieg beginnen würde. Die russischen Panzer werden von den Urenkeln der Frauen und Männer gesteuert, die gemeinsam mit ihren ukrainischen Kampfgefährten unter unvorstellbaren Opfern die Sowjetunion verteidigten und die Hauptlast im Kampf für die Befreiung Europas vom Faschismus trugen. Der Einmarsch in ein anderes Land ist durch nichts zu rechtfertigen. Weder durch den Verweis auf eigene Sicherheitsinteressen noch durch den Verweis auf die völkerrechtswidrigen Kriege der NATO.


Der Friedensrat Markgräflerland lädt ein zur Erinnerung an die doppelte Befreiung von Faschismus und Krieg an den ► Gräbern der Zwangsarbeiterkinder auf dem Alten Friedhof in Müllheim am Montag, 8. Mai 2023 um 18 Uhr:

Niezapominajka! - Vergiss mein nicht!

Und: Die Waffen nieder!

► das Plakat zum downloaden

Auf dem Alten Friedhof in Müllheim befinden sich am unteren Rand des Gräberfeldes für Soldaten, die im 2. Weltkrieg getötet wurden, Reihen von Steinplatten mit den Namen und Lebensdaten polnischer Kinder, die in der Zeit unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges dort beigesetzt wurden.

Am 8. Mai 1945 endete der von den Nazis entfesselte 2. Weltkrieg. Deutschland wurde von der Anti-Hitler Koalition vom Faschismus befreit. Schon im April 1945 war die französische Armee ins Markgräflerland einmarschiert. Damit endeten für die vielen Tausende Zwangsarbeiter, die auch im Markgräflerland zu Fronarbeit gezwungen worden waren, ihre Qualen und Strapazen.

Die französischen Militärbehörden brachten die nun ehemaligen Zwangsarbeiter in der Müllheimer Kaserne unter und registrierte sie als "displaced persons". In Müllheim waren es rund 5000 Menschen.  Ihr Gesundheits- und Ernährungszustand war zumeist schlecht.

Die auf dem Alten Friedhof in Müllheim 58 begrabenen Kinder starben an den unmittelbaren Folgen der Nazi-Herrschaft, unter der ihre Eltern kein menschenwürdiges Leben führen konnten. Unter diesen Verhältnisse starben viele Kinder in ihrern ersten Lebenstagen oder -jahren. Auch noch nach dem 8. Mai 1945.

So berichtete der SWR über unsere Aktion 2016:

► Bericht des SWR Fernsehen über unsere Aktion zum Tag der Befreiung am 8. Mai in Müllheim 

 

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