8. Mai - Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg
"Dass mein werter Name als Nazi-Gegner in tausend Jahren noch im Strafregister stehen wird, darauf werd ich stets stolz sein."
Edwin Bruckert, Bergmann und Landwirt aus Buggingen(Markgräflerland)
wegen seiner Nazi Gegnerschaft 1944 vom Sondergericht Freiburg zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
Erste Bilder von unserer Veranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg! Es versammelten sich mehr Menschen als in den Jahren zuvor an den Gräbern der Zwangsarbeiterkinder auf dem Friedhof in Müllheim. Unter Pandemie Bedingungen.
So effektive Maßnahmen wünschten sich die Teilnehmer auch gegen Kriegs- und Nazi Pandemien.
Gedenken an den Gräbern der Kinder der Zwangsarbeiterinnen | Bänder mit den Namen der Kinder werden an die umstehenden Bäume gebunden |
► Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland spannte den Bogen von der Zeit 1933 - der Machtübertragung an die Nazis - über den 8. Mai 1945 - den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg - zu unserer Gegenwart und unserer Verantwortung, der Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns: Aufstehen gegen Ungerechtigkeit und Krieg! Einzustehen für Frieden und sozialer Teilhabe! |
Eine Blume von Kindern | für die verstorbenen Kinder! | Niezapominajka! - Vergiss mein nicht! |
Zu unserer Veranstaltung am 8. Mai erreichten uns zwei Grussadressen:
Die schrieb uns der Geschäftsführer des Maimilian-Kolbe-Werks aus freiburg, Christoph Kulessa
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Jedes Jahr singen wir das Lied von Bettina Wegner "Kleine Hände. Bettina Wegner schreib uns diese Zeilen:
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Auch im benachbarten Mulhouse fand unsere Aktion Aufmersamkeit. Und in der örtlichen Presse:
Bericht in den Beobachternews
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Presseinformation mit der Bitte um Veröffentlichung:
Tag der Befreiung im Markgräflerland
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Zum Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg am 8. Mai hatte der Friedensrat Markgräflerland zu einer Gedenkveranstaltung auf den Alten Friedhof in Müllheim eingeladen. Erfreulicherweise versammelten sich mehr Menschen als in den Jahren zuvor an den Gräbern der 58 Kindern von Zwnagsarbeiterinnen, die noch unmittelber nach Beendigung der Nazi Herrschaft an deren Folgen starben. Und dies unter Pandemiebedingungen. |
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► Anne-Katrin Vetter vom Friedensrat Markgräflerland spannte den Bogen von der Zeit 1933 - der Machtübertragung an die Nazis - über den 8. Mai 1945 - den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg - zu unserer Gegenwart und der Verantwortung der Menschen heute, aufzustehen gegen Ungerechtigkeit und Krieg und sozialer Teilhabe für alle Menschen. | |
Es sei, so Vetter, Schluss zu machen mit der Tolerierung der scheinbar so " kleinen, harmlosen, vorgeblich gar nicht bös gemeinten rechten Sprüche von den Nazis unserer Zeit und deren Gefolgschaft." Dabei verwies sie auf die jüngsten Äußerungen des AfD Fraktionschefs Gauland, der den 8. Mai als Tag des Verlustes von großen Teilen Deutschlands und des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeiten" bezeichnet hatte, den Verlust von 70 Millionen Menschenleben durch die Nazi Herrschaft aber ignorierte. | |
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Faschismus verlas Ulrich Rodewald eine ►Grußadresse von Christoph Kulessa, Geschäftsführer des Maximilan Kolbe Werkes in Freiburg , in der es heisst: " Das Gedenken an den Kindergräbern auf dem Alten Müllheimer Friedhof mahnt und vereint uns und alle friedliebenden Menschen, auch heute gegen Krieg, Hass, Fremdenfeindlichkeit und rechte Gesinnung aufzustehen." | |
Dann knüpften Die Teilnehmer Bänder mit den Namen der verstorbenen Kinder an die umstehende Bäumen. | |
"Jedes Kind hatte einen Namen, jedes Kind hatte einen Vater und eine Mutter, jedes Kind hat eine glückliche Kindheit verdient. Darum ist es so wichtig, an die Kinder zu denken, denen man all das weggenomen hat und darum ist es so wichtig, an diese Kinder zu erinnern und sie nie, wirklich niemals zu vergessen," schrieb die ► Liedermacherin Bettina Wegner an den Friedensrat und mit ihren Lied "Sind so kleine Hände", das Felix Hempel auf dem Fagott begleitete, wurde die Veranstaltung beendet. | |
Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des 2. Weltkriegs in Europa und erinnert an die Verbrechen dieses Vernichtungskrieges. Der von den Nazis und ihnen verbundener Kräfte entfachte Krieg wurde angetrieben vom Streben nach Vorherrschaft über andere Staaten und Völker und nach Eroberung von Rohstoffen. Als Gedenktag erinnert der 8. Mai an die doppelte Befreiung von Faschismus und Krieg . "Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung" - so der ehemalige ► Bundespräsident von Weizsäcker in seiner Rede zum 8. Mai 1985. Heute wird der 8. Mai von vielen Europäern gefeiert und ist Teil eines kollektiven europäischen Gedächtnisses. Dazu gibt es allen Grund. Am 8. Mai 1945 wurde Deutschland von Faschismus und Krieg befreit. Ein demokratischer Neuanfang konnte beginnen. Die Überlebenden des Naziterrors, Opfer des Faschismus, die aus Zuchthaus und KZ befreiten Häftlinge und Widerstandskämpfer, die aus dem Exil zurückgekehrten Menschen beteiligten sich vom ersten Tag an am Wiederaufbau. Sie wollten ein Land ohne Krieg und Terror errichten, demokratisch, frei und solidarisch. Dieses Jahr feiern wir den 8. Mai als Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg zum 75.Mal. |
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8. Mai 1945 Am 8. Mai 2020 feiern wir zum 75. Mal den Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg. Auch das Markgräflerland im Südwesten Deutschlands wurde von den Nazis befreit – und vom Krieg. Heute wird der 8. Mai 1945 von vielen Europäern gefeiert und ist Teil eines kollektiven europäischen Gedächtnisses. Dazu gibt es allen Grund - vor allem in Deutschland. Ein demokratischer Neuanfang konnte beginnen. |
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Vor dem 8. Mai 1945 liegen 12 Jahre Nazi Diktatur, davon 6 Jahre totaler Krieg. Eine Zeit voller Verbrechen und Mord. "Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat." (Erich Kästner) Wie aus dem Schneeball auch im Markgräflerland eine Lawine wurde, spiegeln die Ergebnisse der Reichstagswahlen 1919 - 1933 für die Amtsbezirke Müllheim-Lörrach wider: Quelle: Klaus Amann, Markgräfler Heimatpresse S.19
Bei den Wahlen 1928 erhielten die Nazis in beiden Amtsbezirken 445 Stimmen, bedeutungslos, könnte man meinen.
Es war zu spät. Die Nazi Lawine rollte. Und sie ruhte erst, als sie alles unter sich begraben hatte. Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Krieg hat der Friedensrat Markgräflerland Dokumente zu zwei Themenkomplexen zusammengetragen: Wie sich diese Zeit im Markgräflerland darstellt wollen wir mit unseren Beiträgen skizzieren:
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