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Espenel Memorial

Ab und zu sind wir auf Tour. Wir spüren Vergangenem nach und spüren Neues auf.
Manches (Gedachte) wird durch das Erlebte verständlicher.
Neue Ideen werden geboren. Und uns wird angesichts des Erstarkens rechter und neofaschistischer Kräfte in Europa klar: Erinnern an die Verbrechen der Nazis allein genügt nicht.

Es gilt zu

                 HANDELN GEGEN RECHTS

 

An der französischen D 93 in der Drome zwischen Die und Crest liegt Espenel, ein kleines Dorf  oberhalb des Drôme-Tals. Kurz vor dem Abzweig ins Dorf stösst man auf  das Espenel Memorial.

Das Denkmal besteht im Wesentlichen aus einer Wand, die die Silhouette eines Schiffes darstellt. Am Bug sind die Abzeichen der Einheit der Resistance Pons angebracht: ein Marineanker und das Lothringerkreuz, das aus zwei Zacken auf der Ankerstange besteht. Diese besondere Architektur erinnert daran, dass Kapitän Paul Pons, Kommandeur der nach ihm benannten Einheit der Resistance, Offizier der Handelsmarine war. Das Denkmal erinnert an zwei wichtige Episoden des Widerstandeskampfes in der Drome.
Die Ereignisse  

Diese Tafel erinnert an dieses Ereignis. Auf der Tafel heisst es:

In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 1943 sabotierte eine Gruppe von Widerstandskämpfern die Eisenbahnlinie PARIS - BRIANCON in VERCHENY, wodurch ein deutscher Soldaten auf Urlaub zerstört wurde. Als Vergeltung verhaftete der Feind 57 Männer aus den Dörfern Barsac, Pontaix, Sainte Croix und Vercheny.

37 überlebten die Deportation in die Konzentrationslager der Nazis nicht.                                                                      Namen mit +  gekennzeichnet: während der Deportation gestorben                                                                                  Namen mi 0 gekennzeichnet : nach der Repatriierung verstorben

Am 21./22. Dezember 1943 brachte eine Résistance-Gruppe aus Saillans-Vercheny in der Nähe an der Bahnstrecke Valence  einen Zug deutscher Soldaten, darunter vielen auf Urlaubsfahrt, zum Entgleisen. Der Zug fing Feuer, 19 Soldaten starben, 40 wurden verletzt. Fünf Tage später umzingelten die Deutschen vier umliegende Dörfer und verhafteten Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren. Von den 80 festgenommenen Männern wurden 57 in Konzentrationslager deportiert.

37 von ihnen wurden dort von den Nazis  ermordet.

Die zweite Episode betrifft die Kämpfe um die Besetzung des Vercors-Massivs im Juli 1944 während der "Operation Bettina." Am  8. Juli 1944 hatte die Nazi-Wehrmacht die Entscheidung  getroffen, die Widerstandskämpfer des Vercors anzugreifen und zu vernichten. Das erste Gefecht zwischen Einheiten der Nazi-Wehrmacht und den Kämpfern der Resistance  ereignete sich am 21. Juli 1944 in Aouste-sur-Sye an der Brücke Grands Chenaux.

"In Erinnerung an unsere im Kampf gefallenen Kameraden der Pons Einheit"( der Resistance) heisst es auf der Tafel

Die Opfer

der Widerstandskämpfer der Einheiten CHAPOUTAT und PONS

Die zivilen Opfer der Ortschaften ESPENEL und SAILLANS

Auf dem Weg über die RN 93 wurde  die deutsche Kolonne, die am Morgen bei Grands Chenaux angegriffen wurde, am Nachmittag zwischen Saillans und Espenel erneut von der Resistancegruppe Pons angegriffen. Elf Widerstandskämpfer wurden getötet. Die Kämpfe hötren erst mit Einbruch der Dunkelheit auf. In der Schlacht wurden etwa fünfzig Deutsche  getötet. Die Deutschen, die am Ende des Tages auch Blacons besetzten, brannten als Vergeltung das Dorf Espenel und die umliegenden Bauernhöfe nieder.

Durch die Wehrmacht zerstörte Gebäude in Espenel

 

Durch die Wehrmacht zerstörte Gebäude in Espenel

 

 

 

 

Durch die Wehrmacht zerstörte Gebäude in Espenel

 

Trotz der Gegenwehr der Widerstandskämpfer rückten die Deutschen vor und zogen das Drôme-Tal hinauf nach Die. Dann drangen sie über die Straße Col de Rousset in das Herz des Vercors vor und schlossen sich den anderen  Wehrmachtstruppen an, die das Massiv besetzt hatten,beteiligt waren etwa 10000 Soldaten (Gebirgsjäger, Fallschirmjäger, Artillerie, Flugzeuge, Lastensegler) .

Wehrmachtsgeneral Karl Pflaum gab am 27. Juli 1944 den Befehl aus, das Vercors zu durchkämmen, die von der Résistance benutzten Häuser und Dörfer niederzubrennen, Vieh mitzunehmen, die Männer unter 30 Jahren gefangen zu nehmen.

Die deutschen Truppen begingen zahlreiche Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, Grausamkeiten an gefangenen Widerstandskämpfern und Massaker an Dorfbewohnern und Widerstandskämpfern, 750 Menschen wurden ermordet. Das Massaker von Vassieux (72 tote Einwohner/innen) wurde in der französischen Anklage vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg als eines der vier schwersten deutschen Kriegsverbrechen in Frankreich bezeichnet.

 

Kampf an der Brücke von Espenel

Auf der Tafel steht:

21. JULI 1944

...die Deutschen greifen den Vercors an,
nach einem Angriff durch die CHAPOUTAT Einheit
erlitten sie schwere Verluste an der GRANDS CHENAUX BRÜCKE,
zwischen AOUSTE und BLACONS,
am frühen Nachmittag trafen sie auf die Einheit  PONS,
am rechten und linken Ufer des Flusses DRÔME
und entlang der D93, zwischen SAILLANS und ESPENEL

DU, DER HIER PASSIERT…

Schau dir das Dorf ESPENEL an
das von der deutschen Armee verwüstet und niedergebrannt wurde
 
SCHAUE MIT RESPEKT…

…und ob Ungläubiger oder Schöngeist
Du kannst immer noch frei leben, lachen, reden, herausfordern,
ironischerweise stolz auf deine FREIHEIT sein,
Vergiss nie, dass nur das Opfer einiger weniger,
hat dich zu einem MENSCHEN gemacht.

 

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