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Bücherverbrennung im Markgräflerland

"Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen" (Heinrich Heine)

Nach der Machtübertragung an die Nazis tobte in Deutschland auch eine Zerstörungswut gegen fortschrittliche und humanistische Literatur und Kunst. Am 10. Mai 1933 begannen die Nazis die Kampagne "Wider den undeutschen Geist".

 

Tausende Bücher politisch unliebsamer Schriftsteller, darunter auch viele jüdische Autoren,  werden verboten und öffentlich verbrannt.  Es sind Werke bekannter Autoren wie Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky oder Heinrich Mann.

Wie viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller von der Verbrennung ihrer Werke betroffen waren, lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Doch die Verfolgung endete nicht damit: Eine ständig erweiterte "Schwarze Liste" umfasste im Mai 1933 allein 131 Namen der "Schönen Literatur" und 141 Autorinnen und Autoren der "Politik- und Staatswissenschaften". 1939 enthielt die "Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" 4.175 Einzeltitel und 565 Verbote von Gesamtwerken. 1940 erschien zusätzlich eine Liste indizierter "Werke voll- oder halbjüdischer Verfasser".

► link zur Liste der verbrannten Bücher

Erich Kästner:

Die Bücherverbrennungen 1933 waren keine spontanen Aktionen. Sie wurden akribisch geplant und dienten der propagandistischen Inszenierung der Nazis. Viele Künstler und Wissenschaftler wurden verfolgt, verhaftet und umgebracht, manche konnten noch rechtzeitig ins Ausland fliehen, um dort im Asyl zu leben.

Insgesamt gingen mehr als 2.000 Schriftstellerinnen und Schriftsteller ins Exil, darunter Anna Seghers und Else Lasker-Schüler. Einige wie Stefan Zweig und Walter Benjamin nahmen sich dort das Leben. Andere wurden verhaftet, gefoltert und im KZ ermordet, so zum Beispiel Carl von Ossietzky.

 

Auch in Müllheim wurden am 17. Juni 1933 Bücher verbrannt. Die "Freiburger Zeitung" berichtet, " dass die Verbrennung von Literatur in ... Müllheim trotz des wolkenbruchartigen Regens am Samstag abend durch die Hitlerjugend vollzogen wurde. Die Teilnehmerzahl litt natürlich unte den Unbilden der Witterung. Teilweise loderte das Feuer bis tief in die Nacht hinein. Nach Abschluß der Feiern wurde es von den Feuerwehrleuten bewacht."
   
Und weiter heisst es : " In langen dunkeln Kolonnen marschierten die Hitlermädels- und buben heran; die flatternden Fahnen und Wimpel gaben, durch die auflodernden Flammen beleuchtet, ein eindrucksvolles Bild. Die Führer der einzelnen Jugendgruppen wiesen alsdann in ihrer Ansprache darauf hin, daß die auflodernden Flammen das Emporschießen des neues Geistes in Deutschland widerspiegeln sollen."

Heute wissen wir, dass die Bücherverbrennungen Auftakt bis dahin nicht vorstellbarer Verbrechen waren. Am Ende standen Völkermord und Krieg.
Die Worte Heinrich Heines "Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen" wurde in der Nazizeit millionfache Realität.

 

► Broschüre der VVN/BdA zur Bücherverbrennung der Nazis

Über geschichtliche Ereignisse beklagt man sich nicht. Man bemüht sich im Gegenteil, ihre Ursachen zu verstehen und damit auch ihre Folgen, die immer noch wirken.
Weitere Beiträge:   ► Verfolgung und Widerstand im Markgräflerland 1933 - 1945

► Die Ehre der Barbara Graf

Das ist die Geschichte der "Entziehung des an Frau Barbara Graf verliehenen Mütterehrenkreuzes Stufe I".  2 Jahre und fast 4 Monate hat es gedauert, bis die Nazis sich dafür rächen konnten, daß Barbara Graf von Sulzburg, früher in Eschbach, nach München ins Braune Haus gereist ist, angetan mit dem goldenen Ehrenkreuz und dort versuchte, ihren  Sohn Peter vor dem Erschießen zu retten.

► Die Akte Otto Weis

Otto Weis nahm als Offizier am1. Weltkrieg teil, in dem seine beiden Söhne getötet wurden. Engagierte sich nach dem Krieg für den Frieden und wurde von Pierre Ceresole in das Internationale Komitee des Zivildienstes berufen.
1942 wurde er von den Nazis 1942 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er sich gegen die Mißhandlung polnischer Zwangsarbeiter aussprach. Er starb an den Folgen der Haft am 24.11.1942 in Müllheim.

► Verfolgung der Arbeiterbewegung im Markgräflerland

Am 8. Mai 1945 wurde Deutschland von Faschismus und Krieg befreit. Ein demokratischer Neuanfang konnte beginnen. Auch für die organisierte Arbeiterbewegung und ihre Parteien, die besonders von den Nazis verfolgt worden waren.

► Nazis plündern Arbeiterparteien

Kaum waren die Arbeiterparteien und Arbeitervereine von den Nazis verboten und aufgelöst, meldeten sich wie Aasgeier Nazi Organisationen aber auch andere Vereine, um sich am "Vermögen" der Arbeiterverbände zu bereichern

► Die Müllheimer SPD von den Nazis verfolgt

Verfolgung und den Widerstand von Sozialdemokraten berichtet im Markgräflerland

 

► Julian Garlewicz: Eine Liebe in Niederweiler

Am 13. November 1942 wird der polnische Zwangsarbeiter Julian Garlewicz in Niederweiler von den Nazuis gehenkt, weil er eine deutsche Frau liebte.

 

► Reichspogromnacht 9. November 1938 in Müllheim: Die Täter

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten die Synagogen, die jüdischen Gotteshaäuser, oder wurden verwüstet, wie in Müllheim. Wenn wir der Opfer gedenken, dürfen wir von den Tätern nicht schweigen. 

 

► Von den Nazis ermordete jüdische Menschen aus Müllheim/Badenweiler

Gedenktafel für die von den Nazis ermordeten jüdischen Menschen aus Müllheim und Badenweiler, soweit sie ermittelt werden konnten.

 

► Die Gräber der polnischen Zwangsarbeiterkinder in Müllheim  

Auf dem Alten Friedhof in Müllheim befinden von Steinplatten mit den Namen und Lebensdatenvon Zwangsarbeiterkinder, die in der Zeit unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges noch an seinen Folgen gestorben sind.

                                                                                                                                                                 
Beiträge zu ► Markgräflerland unterm Hakenkreuz

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Kreistag der NSDAP in Müllheim 1938

Die Nazi-Propaganda war eine der zentralen Aktivitäten der NSDAP. Erklärtes Ziel war die  „Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung.“

► Wie die Nazis den 1. Mai vereinnahmten

Die Nazis versuchten alle Lebensbereiche mit ihrer völkischen nationalistischen Weltanschauung zu durchdringen. So auch den 1. Mai, den Kampftag der Arbeiterbewegung für Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt. Die Nazis  instrumentalisierten den 1. Mai und riefen ihn 1933 zum „Tag der nationalen Arbeit“ aus.

 

► Bücherverbrennung im Markgräflerland

"Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen" (Heinrich Heine)

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Vier Tage nach der Machtübergabe 1933 informierte Hitler die Generalität der Reichswehr über den „Aufbau der Wehrmacht“. Hierauf müsse die gesamte Staatsführung eingestellt werden, denn das sei die „wichtigste Voraussetzung“ der „Wiedererringung der politischen Macht“ Deutschlands. Ziel sei die „Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung“

► Nazis führen Kinder ins Verderben I

Seifenkistenrennen der Hitlerjugend am Hachberg in Müllheim 1939

Sport, Zeltlager, Gemeinschaftserlebnisse: Mit diesen Mitteln machten sich die Nazis mit der Hitlerjugend  daran, Kinder und Jugendliche in der Nazi Ideologie zu erziehen.

► Nazis führen Kinder ins Verderben II

Braune Kinderfänger angeln nach den Seelen der Kinder

► Deutsches Rotes Kreuz und die Nazis

Nach der Machtübergabe an die Nazis am 30. Januar 1933 ließ sich das Deutsche Rote Kreuz schrittweise gleichschalten und wird zu einer den Nazis willfährigen Massenorganisation.

► Die Nazi Frauenschaft


Die NS-Frauenschaft (NSF) war der Zusammenschluss mehrerer nationaler und nationalsozialistischer Frauenverbände und von den Nazis zur einzigen "parteiamtlichen" Frauenorganisation erklärt.

 

► Hitler ist Krieg - Die Zerstörung Neuenburgs

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► Hitler ist Krieg - Siegestaumel vor der Niederlage

Der "Westfeldzug", wie es so verniedlichend hieß, versetzte die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung in einen unerhörten Siegestaumel. Der Krieg wurde nicht als Verbrechen angesehen.  

 

► Hitler ist Krieg - Der Krieg kehrt an seinen Ausgangsort zurück

Der Siegestaumel von 1940 ist einer großen Niedergeschlagenheit gewichen.  

 

 

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