1.Mai - Arbeiterkampftag
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.John Lennon |
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Working Class HeroAs soon as you're born they make you feel small,
By giving you no time instead of it all,
Till the pain is so big you feel nothing at all.
A working class hero is something to be,
A working class hero is something to be.
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Held der ArbeiterklasseSobald Ihr geboren seid, machen sie, daß Ihr Euch klein fühlt
Indem sie Euch keine Zeit geben anstatt alle Zeit
Bis der Schmerz so groß ist, daß Ihr nichts mehr fühlt
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
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They hurt you at home and they hit you at school,
They hate you if you're clever and they despise a fool,
Till you're so fucking crazy you can't follow their rules.
A working class hero is something to be,
A working class hero is something to be.
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Sie verletzen Euch zu Hause und schlagen Euch in der Schule,
Sie hassen Euch, wenn Ihr schlau seid und verachten einen Dummkopf,
Bis Ihr so verrückt seid, daß Ihr Euch nicht an ihre Regeln halten könnt.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
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When they've tortured and scared you for twenty odd years,
Then they expect you to pick a career,
When you can't really function you're so full of fear.
A working class hero is something to be,
A working class hero is something to be.
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Wenn sie Euch für paarundzwanzig Jahre gequält und verängstigt haben,
Dann erwarten sie von Euch, daß Ihr eine Laufbahn wählt,
Wo Ihr gar nicht wirklich funktionieren könnt, Ihr so voller Angst seid.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
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Keep you doped with religion and sex and TV,
And you think you're so clever and classless and free,
But you're still fucking peasants as far as I can see.
A working class hero is something to be,
A working class hero is something to be.
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Sie halten Euch wie unter Drogen mit Religion und Sex und Fernsehen,
Und Ihr denkt, Ihr seid so schlau und ohne Klassenschranken und frei,
Aber Ihr seid immer noch verfickte Bauern, soweit ich das sehen kann.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
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There's room at the top they are telling you still,
But first you must learn how to smile as you kill,
If you want to be like the folks on the hill.
A working class hero is something to be.
A working class hero is something to be.
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Da ist noch Platz an der Spitze, erzählen sie Euch,
Aber erst müsst Ihr lernen zu lächeln, während Ihr tötet,
Wenn Ihr wie die Leute von oben sein wollt.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon etwas.
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If you want to be a hero well just follow me, If you want to be a hero well just follow me |
Wenn Du ein Held sein willst, nun, folge mir einfach, Wenn Du ein Held sein willst, nun, folge mir einfach, |
► Hier ist John Lennon zu hören | |
1. Mai - Kampftag der Arbeiter*innenbewegung
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Zwei alte Leute am 1. Mai
– »Weißt du noch, Alter, vor dem Kriege? Wir haben manchen Mai erlebt. Wir glaubten an die schnellen Siege – du hast das Streikplakat geklebt ... «
– »Und unser Jüngster war noch klein. Den ließ ich zu Haus ... wir gingen los mit Hans. Mitunter wars ja etwas spießig – so ... Kriegerverein mit Kaffeekranz.«
– »Kein Wunder. Mußt mal denken, Alter: Wer ist uns da voraufmarschiert! Der Wels als roter Fahnenhalter, der Löbe, prächtig ausstaffiert ... «
– »Na, laß man, Alter, die Beschwerde. Ich weiß, dass etwas in uns singt: Wacht auf, Verdammte dieser Erde, die stets man noch zum Hungern zwingt!«
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Nicht nur wirtschaftlich und politisch, auch gesellschaftlich standen die Signale auf Veränderung, wie nicht zuletzt die Maifeiern in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren dokumentierten. Neben den Gewerkschaften führten auch andere Gruppen Kundgebungen durch oder chaotisierten die offiziellen DGB-Feiern: So geschehen 1977 in Hamburg und Frankfurt, aber auch in anderen Städten wie Bremen und Berlin, wo sie aufgrund oppositioneller Störmanöver mehrere Jahre nur noch im Saal stattfanden. Bis zu den achtziger Jahren gelang es aber nach und nach, die Kluft zwischen der "alten" Arbeiterbewegung und den neuen sozialen Bewegungen zu verringern. Es wurde üblich, am 1. Mai erst zur DGB- Veranstaltung und anschließend zum alternativen Stadtteilfest zu gehen.
Der 1. Mai hatte von dieser Art Frühlingsknospen freilich wenig, denn der Trend zu rückläufigen Teilnehmerzahlen an den Kundgebungen setzte wieder ein. Anders als in früheren Zeiten gelang es dem DGB nicht mehr ohne weiteres, die sich verschärfenden Tarifauseinandersetzungen oder die Kampagnen für die 35-Stunden-Woche und gegen den Streikparagraphen 116 (Arbeitsförderungsgesetz) zu einer stärkeren Mobilisierung zu nutzen. Das Ende des 1. Mai, gleich ob als Kampf- oder als Feiertag der Arbeitnehmer, schien nahe. Auch innerhalb der Gewerkschaften sahen manche, wie die ÖTV-Chefin Monika Wulff-Matthies, die einzige Überlebenschance in der Umwidmung in eine Art Volksfest für die ganze Familie.
Der 1. Mai im vereinten Deutschland
Volksfest, Kampftag oder Feiertag, diese Überlegungen gerieten schnell in den Hintergrund, als 1989/90 ganz andere Ereignisse die Aufmerksamkeit der Gewerkschaften in Anspruch nahmen. Beinahe über Nacht hatte sich mit dem Zusammenbruch des Sozialismus die Welt verändert. Dem DGB- Vorsitzenden Ernst Breit hielt 1990 vor dem Berliner Reichstag die erste freie gewerkschaftliche Mairede an ein gesamtdeutsches Publikum seit 1932, seit beinahe 60 Jahren. Zugleich handelte es sich um den 100. Jahrestag des 1. Mai, eine wahrhaft historische Situation vor passender Kulisse.
Zunächst bescherte die staatliche Einheit der (west-)deutschen Wirtschaft einen Boom. Mahnende Stimmen, dass die überhastete Einführung der Marktwirtschaft und der DM die Absatzmärkte der DDR-Industrie wegbrechen lassen würde, wischte Kanzler Helmut Kohl hinweg: In wenigen Jahren entstünden in den neuen Bundesländern "blühende Landschaften". Nachdem der anfängliche Boom in eine Rezession umschlug, wurde deutlich, dass die ostdeutschen Länder über lange Jahre hinweg auf Hilfe aus dem Westen angewiesen sein würden.
Vor diesem Hintergrund entschloss sich der DGB, den 1. Mai 1992 unter das Motto "Teilen verbindet" zu stellen. Dieses Motto und die dahinter stehenden Gedanken stießen innerhalb der Gewerkschaften auf ein sehr geteiltes Echo. Viele Kritiker lehnten es als zu defensiv ab. Nach ihrer Meinung belastete die Bundesregierung die Arbeitnehmer mit den Kosten der Einheit im Vergleich zu Selbständigen unverhältnismäßig. Solidarisches Teilen sei Sache der gesamten Gesellschaft, nicht bloß einzelner Gruppen.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts stehen die Gewerkschaften vor großen Herausforderungen. Mit der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ist das organisatorische Fundament für den Übergang von der Industrie- in die Dienstleistungsgesellschaft gelegt. Auch die Gewerkschaftsbewegung der Zukunft wird auf Symbole nicht verzichten können. Der Tag der Arbeit spielt hier eine wichtige Rolle. Er bietet nach wie vor gute Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und Ansprache an ein breites Publikum. Das spricht nicht gegen seine Modernisierung, denn immer noch leiden die Gewerkschaften unter zu geringem Zuspruch gerade der jungen Generation.
Quellen:
http://www.dgb.de/dgb/geschichte/erstermai/geschichte1mai/index_html#cstart5
http://www.focus.de/wissen/bildung/Geschichte/tid-14063/maifeiertag-eine-unruehmliche-vergangenheit_aid_392936.html (Von FOCUS-Online-Autorin Kathrin Zeilmann)
Die Nazis versuchten alle Lebensbereiche mit ihrer völkischen nationalistischen Weltanschauung zu durchdringen. So auch den 1. Mai, den Kampftag der Arbeiterbewegung für Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt.
Die Nazis instrumentalisierten den 1. Mai und riefen ihn 1933 zum „Tag der nationalen Arbeit“ aus. Im "Staufener Tagblatt" las sich das so:
Das Nazi Abzeichen für den 1. Mai 1933 entnommen dem "Staufener Tagblatt" vom 29. April 1933 |
Besonders makaber: Nur einen Tag nach dem Maifeiertag, am 2. Mai 1933, stürmten Nazi-Schergen die Gewerkschaftsgebäude, die Arbeiterorganisationen wurden verboten.
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Der 1.Mai wurde während der NS-Zeit für Paraden, Festzüge und Industrieschauen genutzt – die Nazis demonstrierten Macht und Stärke. Er war kein Tag der Arbeiter mehr, sondern hieß offiziell „Nationaler Feiertag des deutschen Volkes“. Den Menschen wurde Frohsinn verordnet bei Tanz, Musik und Sportwettkämpfen.
1934 in Müllheim: Die "Durchführung des Feiertags der nationalen Arbeit" wird angeordnet:
So sah der 1. Mai 1939 in Müllheim aus: