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Rede Anne-Katrin Vetter

Anne-Katrin Vetter

Rede zum Ostermarsch 2021 auf dem Marktplatz Müllheim

 

Hallo Ostermarsch, hallo unsere Roma-Freunde aus Freiburg,

es gibt seitenweise zu berichten, ich beschränke mich dieses Jahr auf die Erwähnung einiger Zeitungsartikel der letzten 2 Monate.

Natürlich gibt es auch Positives, aber solange es Negatives + Schlimmes gibt, sollten wir dem auf den Grund gehen + versuchen, die Beseitigung dessen in unser Handeln aktiv in den Alltag zu integrieren. Und zwar richtig, und nicht virtuell.

Natürlich mit Maske und Abstand.

Aber auch Corona erlöst uns nicht von dem vielleicht für viele unangenehmen Gedanken, Handeln zu müssen.

Wir müssen handeln, weil wir handeln dürfen.
Für diejenigen, die weder handeln können noch dürfen.

Hier sind sie nun, die Artikel, deren Erwähnung ich für unseren Ostermarsch „Entschieden für Frieden und gegen rechte Hetze“ für sehr interessant halte.

Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung zählt 21 Kriege auf der Welt.

Die Zahl der Kriege ist auf dem höchsten Wert seit 2014, so das veröffentliche Konfliktbarometer 2020.

Man unterscheidet: 13 fortgesetzte Kriege, 7 Konflikte und 1 Auseinandersetzung, die auf Kriegsniveau ausgetragen wird.

Das Institut machte 2020 weltweit 359 Konflikte aus, darunter 139 gewaltlose.

Doch wann wird aus einem Konflikt ein Krieg?

Wie immer, dröseln wir alles Mögliche studienmäßig auf, erklären oder verschieben, verschönern in anderen Worten, damit alles nicht so schlimm wirkt.

Auf einer Skala mit 5 Stufen entfallen Streitigkeiten mit unüblichen Regelungsverfahren und schlimmstenfalls Gewalt gegen Gegenstände und Gewaltandrohung gegen Menschen auf die ersten beiden Stufen.

Für die drei anderen werden die „Indikatoren“ Tote, Flüchtlinge, Waffen, Zahl der Beteiligten, Betroffene und Zerstörung untersucht.

Gestritten wird über ideologische, religiöse, rechtliche, sozioökonomische Aufrichtung des politischen Systems und Rohstoffe.

Soviel zum Heidelberger Institut.

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Flüchtlingslager werden zerstört, Flüchtlingslager in Afrika sind Horror-Orte,
und sollten in uns keinerlei Gedanken an sicheren Aufenthalt für die Flüchtlinge aufkommen lassen.

Flüchtlingslager in Europa sind sehr oft unmenschliche Unterbringungsorte, extremst unterversorgt an allem Nötigsten, sie sind überfüllt und hoffnungslos.
Hier sind die Flüchtlinge vielleicht sicherer vor all den schlimmen Aktionen und Gefahren, die in den Flüchtlingslagern in Afrika herrschen.
Aber in den meisten Flüchtlingslagern in Europa werden diese Flüchtlinge geparkt und entsorgt. Sie sind in Flüchtlingslagern. Das beruhigt uns. Was aber dort geschieht und nicht geschieht, das ist uns zuviel. Darum mögen sich bitte andere kümmern.

Gibt es nicht jemanden, der das endlich übernehmen kann???

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Würden sich die Akteure der Konflikte wie seit einem Jahr bei uns so beliebt, mit virtuellen Aktionen schmücken, wäre zwar die Waffenindustrie um einiges arbeitsloser und verlustreicher, was die Geschäfte angeht. Aber das Elend, der Horror und die endlosen Millionen von flüchtenden Menschen durch Gewalt wäre sicherlich um ein Vielfaches kleiner.

Hier beschränkt man sich aber nicht auf virtuelle Konfliktlösung, weil, im Grund genommen geht es hier um das Geld. Und die Münzen müssen rollen, die Scheine sollen flattern.

Was dazu führt, dass die Köpfe der Zivilbevölkerung weltweit rollen, und die Friedenstauben ausgeflattert haben.

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Syrer kandidiert nicht für Bundestag
Nach Morddrohungen gegen seine Familie hat der aus Syrien geflüchtete Tareq Alaows seine Bundestagskandidatur für die Grünen zurückgezogen. Der Grünen-Politiker, der vor 5 Jahren in Deutschland ankam, wollte als erste aus Syrien geflüchtete Person im Bundestag den hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben.

Nach Auskunft eines Parteisprechers hatte es anonyme Morddrohungen gegen Alaows Familie in Syrien gegeben - für den Fall, dass der 31-jährige Politiker an der Kandidatur festhalte. "Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahestehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur", wird der Jurist in einer Pressemitteilung zitiert . Er habe während seiner nicht mal zweimonatigen Kandidatur zudem massive Rassismus-Erfahrungen gemacht, so Alaows weiter.

Der AfD-Europa- Abgeordnete Zimniok schreibt dazu in einem Tweet: von „Rassismus-Vorwürfen, die nicht belegt werden“, um „in der Blase der Grünen eine #SolidaritätmitTareq zu erschwindeln.“ Der AfD-Politiker bezieht sich auf einen Bericht des „Spiegel“, in dem es heißt, dass Alaows die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt habe und seine Anwälte davon überzeugt seien, dass diese bis zur Bundestagswahl im September erteilt werden würde.
Zimniok macht daraus: „Laut Spiegel besitzt Hr. Tareq nach wie vor nicht die Staatsbürgerschaft, dürfte also sowieso nicht kandidieren.“

Zimnioks Schlusswort: „Herrlich.“

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Keinen Millimeter nach rechts
(von Herbert Grönemeyer)

Es bräunt die Wut, es dünkelt,
der kleine Mob macht rein.
Es ist die Angst, die glaubt,
sauber muss es sein,
und immer brenzlig und gemein.

Es ist ein Transit, eine Szene, die aufzieht
Ein Bodensatz, der nie schläft
Es ist ein Virus, der sich in die Gehirne fräst
Der sie versucht, der sie belegt
Es wird laut gedacht, alles ist erlaubt
Es lallt und hallt von überall
Jeder Geisteskrampf wird ganz einfach mal gesagt
Es wird gejagt ohne Moral…..

Keinen Millimeter nach rechts.

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Heckler & Koch

Der Waffenhersteller Heckler & Koch aus Oberndorf verbucht starkes Wachstum. Die Rückkehr in die Gewinnzone 2019 und das Ergebnis 2020 bestätigen, dass H & K nach schwierigen Jahren wieder auf Kurs sei, so der Finanzvorstand Björn Krönert.

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Netzwerk „wurde nicht erkannt“
Zwischenbericht zum KSK Calw:

Etwa 50 Soldaten des in Calw stationierten Kommandos Spezialkräfte KSK der Bundeswehr sind seit 2017 wegen des Verdachts rechtsextremistischer Aktivitäten ins Visier des Militärischen Abschirmdienstes geraten. 5 Soldaten aus der Bundes-wehr wurden entlassen, 16 weitere wurden versetzt oder haben das KSK verlassen.

Ein rechtsextremistisches Netzwerk, das ziel- und zweckgerichtet am Beseitigen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung arbeitet, wurde dabei nicht erkannt. Bekannt wurde ein „Geflecht von Kontakten und Kennverhältnissen unterschied-licher Art und Intensität zwischen einzelnen im Fokus stehenden Personen, welche durch eine übereinstimmende Geisteshaltung getragen zu sein scheint.“

(Hä? Und nun?????)

In etwa einem Drittel der Fälle wird der Stand der Bearbeitung absehbar dazu führen, dass die Betroffenen in den nächsten Wochen das KSK verlassen werden bzw. die Verdachtsfallbearbeitung eingestellt wird, heißt es in dem Zwischenbericht des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn.

(Hä? Und damit ist das erledigt????)

Bei der Vergabe von Aufträgen für das KSK ist es nach Angaben des Verteidigungsministeriums zudem zu Verstößen gekommen. Über viele Jahre wurden bei Firmen Dienst- + Sachleistungen bestellt, aber ohne gute Gründe nicht ausgeschrieben. Bei einer Stichprobe von 200 Vergabeverfahren sei bei 97 das Alleinstellungsmerkmal des Auftragnehmers in Anspruch genommen worden, überwiegend zu Unrecht….

In einigen Fällen sei es mit „Handgeld für Kommandeure“ zu Vergaben an der Bruchsaler Behörde vorbei gekommen. Z.T. sei sie zu spät eingebunden worden.

Das Dienstleistungzentrum werde jetzt auf ausreichende Personalausstattung untersucht. Vielleicht müsse man da nachjustieren, heißt es im Bericht…

(Hä? Und das war es dann????)

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Und nochmal das Calwer Kommando Spezialkräfte
Die Datensätze der Inventur über die Munitionsbestände von 2018 beim Calwer Kommando Spezialkräfte wurden gelöscht. Eine neue Inventur sei nicht angelegt worden!!!Datensätze auf dieser Ebene würden aber nicht einfach gelöscht, hierfür muß es ausdrückliche Befehle gegeben haben, so die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann. Wir wollen umgehend wissen, wer diesen Befehl erteilt hat, denn das ist kein Kavaliersdelikt. Bei einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am 12.04. würden klare Antworten erwartet.

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Gedenkort für die Opfer des Anschlags in Hanau zerstört
In Köln wurde ein Gedenkort für Opfer des Anschlags in Hanau zerstört. Man hatte die Folien mit Namen und Bildern der Opfer abgerissen und in die Böschung am Rhein geworfen.
Am 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. neun Menschen in Hanau ermordet. Zuvor hatte er Flugblätter und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.

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Keinen Millimeter nach rechts
Es bräunt die Wut, es dünkelt,
der kleine Mob macht rein.
Es ist die Angst, die glaubt,
sauber muss es sein,
und immer brenzlig und gemein.

Es ist ein Transit, eine Szene, die aufzieht
Ein Bodensatz, der nie schläft
Es ist ein Virus, der sich in die Gehirne fräst
Der sie versucht, der sie belegt
Es wird laut gedacht, alles ist erlaubt
Es lallt und hallt von überall
Jeder Geisteskrampf wird ganz einfach mal gesagt
Es wird gejagt ohne Moral….

Keinen Millimeter nach rechts.
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Projekte gegen Rassismus auf Eis gelegt

Unstimmigkeiten in der Bundesregierung verzögern die Finanzierung von Projekten gegen Antisemitismus und Rassismus
Nach dpa vorliegenden Unterlagen verweigern Ressorts die Mitzeichnung des Abschlussberichtes an den Kabinettsausschuss unter Angela Merkel.
Hintergrund ist die fehlende Freigabe von Mitteln aus dem Haushalt 2021….

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Rechtsradikale Botschaften an Familie

Erschütterung beim Bosporus FC Friedlingen: Eine Familie, deren Sohn in der G-Jugend des Vereins spielt, wurde im Februar mit rechtsradikalen Botschaften konfrontiert. Aufkleber an ihrer Eingangstür und im Flur des Hauses, in dem sie wohnen, hatten die Aufschrift: „Für den Erhalt der Deutschen Familie“ oder „Unsere Stadt, unsere Regeln“, war darauf zu lesen. Die Familie war vor kurzem von Friedlingen nach Weil gezogen. Die Polizei wurde eingeschaltet. Diese habe den Vorfall an den Staatsschutz gemeldet.

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Keinen Millimeter nach rechts
Es bräunt die Wut, es dünkelt,
der kleine Mob macht rein.
Es ist die Angst, die glaubt,
sauber muss es sein,
und immer brenzlig und gemein.

Es ist ein Transit, eine Szene, die aufzieht
Ein Bodensatz, der nie schläft
Es ist ein Virus, der sich in die Gehirne fräst
Der sie versucht, der sie belegt
Es wird laut gedacht, alles ist erlaubt
Es lallt und hallt von überall
Jeder Geisteskrampf wird ganz einfach mal gesagt
Es wird gejagt ohne Moral….

Keinen Millimeter nach rechts.
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Es tauchen Rassisten-Sticker auf mit der Aufschrift:
„Kauft keine Impfstoffe aus Russland oder China“.

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Vorgestern die Anti-Corona-Demo in Stuttgart mit all ihren Splittergruppen und den Reichsbürgern…
Größtenteils ohne Masken und ohne Abstand. Ca 10‘000 Teilnehmer gemäß der Polizei. Für die Polizei waren dies zuviel Teilnehmer, um einzuschreiten!!!
Ist es gewollt oder ist ein Einschreiten wirklich nicht mehr möglich???
Wohin läuft das bei uns? Wieder zurück in die Vergangenheit???

Nur die Demos der Gegendemonstranten wurden aufgelöst.
Wohin läuft das bei uns??? Wieder zurück in die Vergangenheit????

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Der AfD keine Bühne geben

Der Weiler Kreisjugendring hat sich in den vergangenen Jahren bei Politik & Pizza als Organisator in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendreferat und der AG Jugend im Landkreis Lörrach beteiligt. Vor den letzten Wahlen zog er sich als Veranstalter aus Protest gegen die Einladung des AfD-Kandidaten Mandic zurück:

Das Verhalten und das Weltbild Mandics widerspricht zutiefst unserem Demokratieverständnis. Weder die Menschenwürde noch die Verfassung werden sonderlich ernst genommen.
Ziel von Politik & Pizza war es, jungen Wählern eine ungezwungene Gelegenheit zu geben, mit Kandidaten ins Gespräch zu kommen.
Bildungsziele in der Jugendarbeit sind Toleranz, Mut zur Zivilcourage und das Bekenntnis zu unserem Werte- und Normensystem.
Wer jedoch die Menschenwürde regelmäßig verletzt, rechtsextreme Positionen in den eigenen Reihen duldet, und die Gesellschaft zu spalten versucht, darf nicht durch unser Mitwirken Legitimation erfahren
“, so Richard Jung, Jugendarbeiter im SAK.

 

Hut ab, sage ich da. Diese jungen Menschen machen es uns allen vor!!

Es gibt sie ja doch noch!!!!

Vielleicht ist das ein Anreiz für die übrigen Menschen in unserer Gesellschaft, die sagen, „Ach, was können wir da schon machen? Das bringt doch eh nichts“.

Und ob es was bringt. Wir müssen es nur ausprobieren!

Vielleicht agieren wir auch nur als Beispiel für andere, um ihnen zu zeigen, dass wir alle uns richtig bewegen können, nicht nur virtuell.

Wir brauchen eine Gesellschaft, die sich bewegt, die unsere Zeit bewegt, und die unseren Zeitgeist bewegt.

Mehr denn je! Aktiv und nicht virtuell.

In diesem Sinne:

Entschieden für Frieden und gegen rechte Hetze

Danke für Eure Aufmerksamkeit

 

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