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Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern: Gewerkschafter im Trend

Veröffentlicht von Friedensrat (admin) am Sep 10 2016
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07.09.2016
 


â–º DGB-Infoservice einblick


Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern: Gewerkschafter im Trend

Nun also auch Mecklenburg-Vorpommern: Am ersten September-Wochenende ist die AfD in den neunten Landtag in Folge eingezogen. Knapp 21 Prozent der WählerInnen gaben der rechtspopulistischen Partei ihre Stimme, ebenso groß war der Anteil der Gewerkschaftsmitglieder, die für die AfD votierten.

Als „Sieg der Protestwähler“ werteten viele Kommentatoren den Ausgang der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern. Alle im Landtag vertretenen Parteien mussten Verluste hinnehmen, stärkste Partei bleibt – auch unter den gewerkschaftlich organisierten WählerInnen – die SPD. Aber auch in dieser Wählergruppe erlitten die Sozialdemokraten Verluste. Stimmten noch 2011 rund 40 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für die SPD, waren es in diesem Jahr nur noch 35 Prozent.


 

Landtagswahlen Mecklenburg-Vorpommern

Bei den Landtagswahlen im Nordosten der Republik ging auch ein Fünftel der gewerkschaftlich organisierten WählerInnen der rechtspopulistischen Propaganda der AfD auf den Leim. DGB


Frauen wählen anders, Männer anfälliger für Rechtspopulismus

Deutlich besser schnitt die SPD bei den Gewerkschaftsfrauen ab, 39 Prozent von ihnen wählten die Partei, aber nur 33 Prozent der männlichen Gewerkschaftsmitglieder. Auch CDU, Linke und Grüne waren bei den Gewerkschaftsfrauen erfolgreicher als bei ihren männlichen Kollegen. Wie in der gesamten Wählerschaft gehen dagegen die männlichen Gewerkschaftsmitglieder der rechtspopulistischen Propaganda der AfD eher auf den Leim als Frauen. Während 25 Prozent der männlichen Gewerkschaftsmitglieder der AfD ihre Stimme gaben, waren es nur 14 Prozent der Gewerkschaftsfrauen. Angesichts der gewerkschaftsfeindlichen Grundhaltung der AfD bleibt für viele aktive GewerkschafterInnen die Zustimmung von ArbeitnehmerInnen und Gewerkschaftsmitgliedern für diese Partei wenig nachvollziehbar.

Konsequenz: Die Politik muss sozialer und gerechter werden

Immerhin: „Dreiviertel aller Wählerinnen und Wähler haben gegen demagogische Parolen und Fremdenfeindlichkeit gestimmt“, stellte Uwe Polkaehn, Bezirksvorsitzender des DGB Nord noch am Wahlabend fest. Nun ginge es darum, dass die nächste Landesregierung soziale Schieflagen beseitige und neue Perspektiven für Menschen mit Abstiegserfahrungen schaffe. „Unsere Maßstäbe hierfür lauten: Gute Arbeit, Gerechtigkeit, Weltoffenheit. Die Politik im Land und im Bund muss sozialer und gerechter werden“, so Polkaehn.


 

Wahlen Mecklenburg-Vorpommern 2016 nach Geschlecht

Die AfD kann bei Männer wesentlich stärker punkten als bei Frauen. DGB


Gute Arbeit gegen Existenzangst

Zur Richtschnur der neuen Landesregierung müssten eine höhere Tarifbindung, sichere Beschäftigungsverhältnisse, eine Lohnentwicklung nach oben, Übernahmegarantien für Auszubildende, Maßnahmen gegen die Armut und Langzeitarbeitslosigkeit werden. „Nur so kann vielen Menschen die Existenzangst genommen werden. Nur so verlieren die Rechtspopulisten den Treibstoff für ihre demagogischen Kampagnen, die auf die Spaltung der gesellschaftlichen Gruppen zielen“, betont Polkaehn. Für gute Arbeit, Gerechtigkeit und Weltoffenheit gebe es im Landtag eine Mehrheit: „Das muss im Koalitionsvertrag und in der täglichen Realpolitik deutlich werden“, fordert er.

Die beiden Grafiken als Download*:

 

Zuletzt geändert am: Sep 10 2016 um 5:17 PM

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