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Auch das noch ... Brief an M.Sommer(DGB)

Veröffentlicht von Friedensrat (admin) am Feb 15 2013
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 â–º Badische Zeitung 15. Februar 2012

Lieber Michael Sommer!

MÜLLHEIM. Manchmal ist es so im Leben, dass man eine Zeitlang gemeinsame Ziele teilt und dann doch auseinandergeht. Friedensaktivist Ulrich Rodewald spürte das offenbar besonders eindringlich bei einem Ereignis in Berlin, das ihn bewog, einem alten Bekannten einen Brief zu schreiben. Einen offenen, denn der Bekannte ist prominent, und sein Gesprächspartner am 5. Februar ist es ebenfalls: An diesem Tag gaben der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, und Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière eine Pressekonferenz in Berlin. Sie hatten zuvor über Auswirkungen der Bundeswehrreform auf die Beschäftigten und die Belastung durch Auslandseinsätze gesprochen. Aus Sicht von Ulrich Rodewald hätte sich der DGB-Vorsitzende dafür nicht hergeben dürfen.

"Sicherlich erinnerst du dich. Mai 1975. Freie Universität Berlin." – so beginnt der Brief, dem auch zu entnehmen ist, dass Sommer am OSI (Otto Suhr Institut) studierte, Rodewald an der WiSo (Wirtschaftwissenschaftliche Fakultät). Man habe damals die Welt verändern wollen. Vor allem habe man eine Welt ohne Krieg gewollt, gemeinsam habe man für eine Welt in Frieden gestritten, von Deutschland sollte nie wieder Krieg ausgehen. Aber längst hatte man sich aus den Augen verloren, der eine wurde Vorsitzender des DGB, der andere ist Betriebsrat und stellvertretender Vorsitzender des DGB- Kreises Markgräflerland.
Aber, so konstatiert Rodewald, Berlin und Müllheim stünden in unmittelbarer Beziehung: In Müllheim sei der Stab der Deutsch-Französischen Brigade stationiert. Dieser militärische Großverband sei dafür aufgestellt, Kriege in aller Welt zu führen. Wenn denn die Oberen in Berlin dies verfügten, dann würden blutjunge Menschen von Müllheim aus in neue Kriege geschickt.

Gewerkschafter und Friedensbewegte träten in Müllheim der Militarisierung der Politik entgegen.

Umso mehr hätten Sommers Verlautbarungen nach dem Treffen mit dem Bundesverteidigungsminister, zu dem Sommer die Initiative ergriffen habe, entsetzt. Entsetzt habe ihn persönlich, so Rodewald, dass nun auch Sommer Kriege als Fortsetzung der Politik zwar nicht schön, aber unumgänglich erschienen. Und sie zumindest der Mitbestimmung unterliegen sollten. Wie sich dies mit der gewerkschaftlichen Forderung "Nie wieder Krieg!" vereinbaren lassen soll, ist ihm unverständlich. Vielleicht habe er aber auch Sommers Ausführungen überhaupt falsch verstanden. Um die möglichen Missverständnisse auszuräumen, lädt Rodewald den DGB-Chef "herzlich nach Müllheim" ein, um die Problematik öffentlich zu bereden. Auf die Antwort darf man gespannt sein.

Zuletzt geändert am: Mar 02 2013 um 8:46 PM

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