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9.November 1938

Samstag, 9. November 2013   17.00 Uhr

Schweigemarsch zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Müllheimer und als
Erinnerung an die Pogrome von heute

„Die Barbarei hat immer menschliche Züge. Das ist es, was die Barbarei so unmenschlich macht.“ (Henning Mankell)       

Alljährlich wird auch in Müllheim der 5617 jüdische Menschen aus Baden gedacht, die von den deutschen Faschisten nach Frankreich in das Konzentrationslager Gurs in den Pyrenäen verschleppt wurden. Manchen gelang die Flucht, manche starben dort, wie Elise Willstätter aus Müllheim; die meisten von ihnen wurden später in den Vernichtungslagern wie Auschwitz ermordet. Allein aus Müllheim und Badenweiler konnten 41 jüdische Frauen und Männer ermittelt werden, die von den Faschisten ermordet wurden.
Ihr Leidensweg begann lange vorher. Systematisch wurden die  jüdischen Menschen verunglimpft und ihrer Rechte beraubt.  Am 9. November 1938 wurde auch in Müllheim die Synagoge geschändet. Doch nicht nur sie. „In Müllheim wurden an den Häusern der Juden die Fenster eingeschlagen und zum Teil die Wohnungseinrichtungen demoliert. Besonders mitgenommen wurde das Haus des Vorsingers, wo die Juden ihre Zusammenkünfte hatten, seitdem die Synagoge nicht mehr benutzt wurde,“ heißt es in den „Markgräfler Nachrichten“ vom 11. November 1938. Außerhalb jeder bisherigen Vorstellung wurden die Opfer des Pogroms verpflichtet, die Trümmer der beschädigten und zerstörten Synagogen und sonstigen Gebäude zu beseitigen und die Kosten für die Aufräumarbeiten zu tragen.
Was mit dem Verbrennen von Büchern 1933 begann, endete mit dem Verbrennen ermordeter Menschen in den Vernichtungslagern der Nazis.
Von den deutschen Faschisten wird oft als von den „Unmenschen“ gesprochen. Es gibt keine Unmenschen. Es gibt nur Menschen, die brutal und grausam sind. „Die Barbarei hat immer menschliche Züge. Das ist es, was die Barbarei so unmenschlich macht“, schreibt der schwedische Schriftsteller Henning Mankell.
Der Friedensrat Markgräflerland ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, sich am Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer der Pogrome von gestern und heute am 9. November 2013 zu beteiligen.

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